Bei zyklisch beanspruchten geschweißten Bauteilen kann durch Nachbehandlung eine signifikante Steigerung der Ermüdungsfestigkeit erreicht werden. Die beiden wichtigsten Einflussfaktoren sind dabei die Reduzierung der Kerbwirkung im Schweißnahtübergang und die Einbringung von Druckeigenspannungen an der Oberfläche. Wie Untersuchungen an verschiedenen Hochschul- und Forschungsinstituten zeigen, ist die aktuell effektivste Nachbehandlungsmethode das Höherfrequente Hämmern (HFMI High Frequency Mechanical Impact Treatment), da es die Reduzierung der Kerbwirkung und die Eintragung von Druckeigenspannungen in einem reproduzierbaren Prozess vereint.
Bisher sind die in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellten Steigerungen der Ermüdungsfestigkeit durch HFMI noch nicht in die Bemessungsregelwerke für zyklisch beanspruchte Konstruktionen (z. B. EC 3, FKM-Richtlinie) eingegangen. Mit den im letzten Jahr veröffentlichten IIW Recommendations for the HFMI Treatment gibt es nun eine Bemessungsgrundlage, mit der die erzielten Steigerungen der Ermüdungsfestigkeit den FAT-Klassen der IIW Recommendations for Fatigue Design of Welded Joints and Components zugeordnet werden können.
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