Shop-Primer sind Beschichtungsstoffe, die dazu dienen, Vorprodukte wie Bleche, Profile oder auch Bauteilsegmente / Baugruppen während der Lagerung oder der weiteren Fertigung im Werk, der Werft oder auch der Baustelle temporär vor Korrosion zu schützen.
Shop-Primer werden oft auch als Fertigungsbeschichtungen oder umgangssprachlich einfach nur als Schweißfarben oder Primer bezeichnet.
Für den Fall, dass diese Vorprodukte und/oder Bauteile dann weiter zusammen zu schweißen sind, muss die Überschweißbarkeit des verwendeten Shop-Primers gemäß DIN EN 1090-2 gewährleistet sein. Die DIN EN 1090-2 ist in Kraft getreten und fordert im Abschnitt 7.5.1.1 für die EXC1 und EXC2 einen Nachweis, dass der Beschichtungsstoff den Schweißprozess nicht beeinflusst. Das Verfahren nach DIN EN ISO 17652-2 in Kombination mit der DASt 006 leistet diesen Nachweis. Für EXC3 und EXC4 ist eine Schweißverfahrensprüfung mit Fertigungsbeschichtungen gefordert. Wir führen diese Prüfungen durch – sprechen Sie uns an!
Mit ihrem dafür akkreditierten Prüflabor führt die SLV Duisburg die Versuche nach DVS 0501 oder DIN EN ISO 17652 für sie als Beschichtungsstoffhersteller oder als Anwender, wenn sie einen unabhängigen Prüfbericht wünschen, durch und bewertet die Ergebnisse. Optional können auch Gasspürversuche mit durchgeführt werden.
Bei dem Überschweißen von organischen Beschichtungen, wie z.B. Shop-Primer, kommt es neben einer Porenbildung im Schweißgut auch zur Aufnahme von Wasserstoff. Insbesondere bei hoch- und höchstfesten Stählen kann ins Schweißgut eingebrachter Wasserstoff zur verzögerten Rissbildung führen (Wasserstoffversprödung). Daher empfiehlt es sich, bei der Überschweißbarkeits-Qualifizierung von Beschichtungsstoffen auch den Wasserstoffeintrag zu bestimmen.