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GSI – Gesellschaft für Schweißtechnik international mbH
SLV – Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalten
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Aktivitäten im Fachbereich Reibschweißen in der SLV München

Prof. Dr.-Ing. Heidi Cramer, SLV München und Daniel C. Adams, MTI, USA

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum Reibschweißen haben eine lange Tradition in der SLV München. Das Reibschweißen zeichnet sich dadurch aus, dass viele Kombinationen nicht schmelzschweißbarer Werkstoffkombinationen und Mischverbindungen (z. B. Aluminium/Stahl, Kupfer/Aluminium) unter serientauglichen Bedingungen mit hoher Qualität geschweißt werden können. Das ermöglicht die Verknüpfung unterschiedlicher Werkstoffeigenschaften in einem Bauteil, wie geringes Gewicht, lokale Temperatur-, Verschleiß- oder Korrosionsbeständigkeit bei gleichzeitiger Verwendung kostengünstiger Standardwerkstoffe und einer vereinfachten Halbzeugherstellung.

Die SLV München unterstützt die Weiterentwicklung der Reibschweißtechnik und deren Einsatz für Standardanwendungen, wie auch für exotische Mischverbindungen durch eine intensive Zusammenarbeit mit Werkstoff- und Maschinenherstellern, Lohnschweißbetrieben und Anwendern. Entwicklungen im industriellen Auftrag, öffentlich geförderte Forschungsarbeiten, Bauteil- und Verfahrensprüfungen, neuere Verfahrensvarianten (Linear-/Orbitalreibschweißen, Reibbolzenschweißen, Reibpunktschweißen), Untersuchungen zur Schweißeignung neuer Werkstoffe und Werkstoffkombinationen, Beratungen, Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch und praktische Ausbildungen bieten Anwendern ein umfassendes Spektrum kompetenter Dienstleistungen zu allen Fragen der Reibschweißtechnik.

Besuch der Manufacturing Technology, Inc., USA
Frau Prof. Cramer besuchte im Juli 2012 die MTI in South Bend mit der die SLV neben den europäischen Anbietern für Reibschweißanlagen seit vielen Jahren gut zusammenarbeitet. Die MTI erweitert den Erfahrungsaustausch Reibschweißen zu einer internationalen Plattform mit aktuellen Informationen aus den USA und die damit verknüpften globalen Einsatz- und Anwendungsregionen. Neben Anlagen zum Rotationsreibschweißen sind derzeit insbesondere die Entwicklungen zum Linear- und Rührreibschweißen interessant.
So wurde eine spezielle Variante des Reibpunktschweißens für Überlappverbindungen, das Friction Stir Swept Spot Welding, vorgestellt. Der Prozess ist auch unter den Verfahrensbezeichnungen OctaspotTM (Wichita State University, USA) und SquircleTM (TWI, GB) bekannt. Ergänzend zum Friction Stir Spot Welding mit rein punktueller Ein-/Austauchbewegung ohne translatorische Zusatzbewegung wird beim Swept Spot Welding zusätzlich eine kleine Kreisbahn als translatorische Bewegung mit zentraler Ein-/Austauchbewegung ausgeführt. Quasi als kleine kreisförmige FSW-Überlappnaht wird so ein vergrößerter, „ringförmiger Schweißpunkt“ mit guter Tragfähigkeit unter Einsatz konventioneller FSW-Reibwerkzeuge erzeugt. Verfahrensbedingt verbleibt ein Sackloch in der Punktmitte.

20. Erfahrungsaustausch Reibschweißen am 12. März 2013
Der Erfahrungsaustausch hat sich seit 1986 als fester Bestandteil spezialisierter Fachveranstaltungen zum Technologietransfer und zur Weiterbildung für Fachkräfte von Anwenderfirmen ebenso wie für Neueinsteiger, Ingenieurbüros, Konstrukteure/Entwickler und Qualitätsbeauftragte etabliert. Nach regelmäßiger Durchführung im ein- bis zweijährigen Zyklus mit aktuellen Themen zu Entwicklungen und Anwendungen ist im März 2013 die 20. Veranstaltung dieser Tagungsreihe in der SLV München angesetzt. Wiederum verliehen wird der „Raiser Innovationspreis Reibschweißen“ als begehrte Auszeichnung für herausragende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu den vielfältigen Verfahrensvarianten und Anwendungsgebieten der Reibschweißtechnik. Weitere Information unter www.slv-muenchen.de.


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